"Deutsche Autos”
Inhalt:
I. Maschinenbau als Industriezweig
II. Die gröβten Automobilkonzerne der BRD
II.1. Volkswagen
II.2. Opel
II.3. BMW
II.4. Ford
II.5. Audi
Quellennachweis
I. Maschinenbau als Industriezweig
Gewiss, von A nach B kommt man mit so ziemlich jedem PKW; mit dem einen schneller, mit dem anderen komfortabler, und manch ein Modell braucht zwischendurch immer noch eine Durchsicht. Doch erst, wenn nicht mehr die Frage nach dem Woher und dem Wohin steht, sondern nur das Wie zählt, beginnt die Existenzberechtigung der Auβenseiter und Spitzenmodelle.
Bisher hat es vielerorts gefehlt – selbstkritisch vermerken wir: Autofahren muss eben mehr bieten, es soll Spaβ bereiten.
Das Renommée eines PKW-Herstellers mit Rang und Namen verlangt Technikern und Konstrukteuren ein Flaggschiff ab, das gleichsam als Aushängeschild und Richtungsweiser fernab der üblichen Groβserie den Firmennamen mit Bestleistungen flankiert. Ein Schaufenster der Superlative von heute, das sich in der Vergangenheit oft als Wegbereiter für die Technik von morgen qualifizierte, ist am besten mit den deutschen Autos vorgestellt.
II. Die gröβten Automobilkonzerne der BRD
Die BRD ist eines der führenden Maschinenbauländer der Welt. Die deutschen Autos sind in der ganzen Welt bekannt. Die Automobilhauptstadt der Bundesrepublik Deutschland heisst Wolfsburg. Das ist eine kleine Stadt im Nord-Osten des Landes, wo sich das Hauptwerk des Konzernes "Volkswagenwerk” befindet. Es gibt auch einige seine Filialen – in Hannover, Braunschweig und Kassel. Speziell für den Export ins Ausland wurde das Automobilwerk in Edmen gebaut.
Ein anderer Gigant des Automobilbaues "Daimler-Benz” entstand in den 20. Jahren als Resultat der Vereinigung von 2 Firmen. Das Hauptwerk des Konzernes befindet sich in Stuttgart und einige seine Filialen liegen in seinen Vororten.
Die Automobilfirma "Ford” richtete sich noch vor dem Krieg in Köln ein. Die andere Firma "Opel” mit ihren Werken befindet sich in Rüsselheim (bei Frankfurt-am-Main) und Bochum. Das Konzern "Bayerische Motorenwerke” ("BMW”) liegt in München.
II.1. Volkswagen
VW hat seit 1976 nicht weniger als 1 Million der anspruchsvoll motorisierten Fahrzeuge hergestellt, die ja nur einen Teil der gesamten Golfpalette ausmachen. Die Stückzahlen des untermotorisierten Trabant waren kaum höher, obwohl er der "Massenmotorisierung” dienen sollte.
Tabelle 1. Hauptdaten des VW Golf GTI G 60
Abgasreinigung
Hubraum
H/B
Verdichtung
Höchstleistung
bei Drehzahl
Maximales Drehmoment
bei Drehzahl
Gemischbildung
Abmessungen in mm
Länge/Breite/Höhe
Spur v/h
Radstand
Leermasse
Zuladung
Achstragfähigkeit v/h
Zul. Anhängemasse
Gebremst/ungebremst
Bremsanlage
Beschleunigung 0 – 100 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Verbrauch bei 90 km/h
bei 120 km/h
im Stadtfahrzyklus |
Dreiwege-Kat mit λ-Regelung
1 781 cm³
86,4 mm/81,0 mm
8,0
118 kW (160 PS)
5 800 U/min
225 Nm
3 800 U/min
elektronisches Einspritzsystem Digifant
4 040/1 700/1 405
1 433/1 428
2 475
1 080 kg (1 105 kg)
450 kg (425 kg)
840 kg/710 kg
1 200 kg/520 kg
mit ABS
8,3 s
216 km/h
6,9 l/100 km
9,2 l/100 km
12,1 l/100 km |
Der Konkurrenzdruck des leistungsstärkeren Opel Kadett GSi auf den bisherigen Golf GTI 16 V hat die jetzige Weiterentwicklung bewirkt. Dabei steht der VW-Entwicklung ein Baukasten zur Verfügung, der eine schnelle Reaktion ermöglicht. Der Zweiventilmotor mit 1 800 cm³ und G-60-Lader, wie er mit dem neuen Sportmodell Corrado in Serie ging, brachte das erforderliche Leistungsplus, damit der Golf GTI mit 118 kW (160 PS) nun die Nase wieder vorn hat. Dass VW diese Position auch behalten will, erkennt man an der nächsten möglichen Stufe: Der 16-V-Motor (Vierventiltechnik) bringt es mit G-60-Lader auf 155 kW (210 PS), was dann allerdings wohl ohne Vierrad-Antrieb nicht auf die Strasse zu bringen ist.
Auch beim Fahrwerk konnte man auf neue Technik aus anderen Baureihen zurückgreifen, so auf die 15″-Räder des Corrado mit den dazugehörenden gröβeren Bremsscheiben und auf die leicht ansprechenden, teflonbeschichteten Federbeine des Passat. Mit dem neuen Fahrwerk liegt der Golf GTI G 60 vorn um 20 mm, hinten um 10 mm tiefer als bisher. Tabelle 2 enthält die von Modell zu Modell durchgeführten Fahrwerksänderungen.
II.2. Opel
Nach der VW AG will Opel das zweite grosse Automobilunternehmen sein, das durch eine Fusion, unter Ausnutzung der automobilen Tradition, günstige wirtschaftliche Bedingungen nutzt. Konkrete Ergebnisse liessen zum damaligen Zeitpunkt noch auf sich warten.
Als zweitgröβter Automobilhersteller der BRD erreichte das Unternehmen 1989 einen Marktanteil von 16,1 %. Die Fertigungsstückzahlen betrugen im gleichen Jahr 989 355 PKW, von denen 455 672 in der Bundesrepublik zugelassen wurden. Nicht immer stand Opel so gut auf dem hart umkämpftem Automobilmarkt. So hielten sich z.B. Ende der 70er Jahre Gewinne und Verluste die Waage. Mit der Markteinführung des neuen Opel Kadett E 1984 ging es dann stetig bergauf. Noch heute nimmt der Kadett mit 47,1 % den gröβten Anteil am gesamten Opel-Programm ein.
Opel Vectra 2000
Vierzylinder-Reihenmotor, vorn quer eingebaut, 5-Gang-Getriebe, 15 Ventile; 1998 cm³, 110 kW (150 PS) bei 6 000 U/min, 196 Nm bei 4 800 U/min, ABS, Vmax = 217 km/h, Beschleunigung von 0 – 100 km/h in 8,5 s, Kraftstoffverbrauch ECE-Drittelmix 7,7 l/100 km.
II.3. BMW
Es hatte ganz richtig "von unten” angefangen, der 520i ist mit dem Sechszylindermotor von rd. 2 000 cm³ ausgerüstet. Die seit 1977 eingesetzten Sechszylindermotoren wurden von Anfang wegen ihres seidenweichen Laufs gepriesen. Das 4,72 m lange und leer rd. 1 500 kg schwere Fahrzeug setzt sich mit dem Vierventil-Sechszylinder geschmeidig in Bewegung. Die rechte Kraftentwicklung und Fahrfreude beginnt aber erst über 3 000 U/min, eine Folge auch der beim 520er insgesamt etwas länger gewordenen Gesamtübersetzung (Tabelle 3). Der kleinere der beiden Motoren läβt bei Drehzahlen bis 3 000 U/min noch wenig von Sechszylinder-Vorzügen erkennen. Erst bei höheren Drehzahlen – das maximale Drehmoment liegt bei nicht weniger als 4 700 U/min – entfaltet er sein Temperament, was sich u.a. in der hohen Endgeschwindigkeit zeigt.
II.4. Ford
Ford setzte auf bewährte Traditionen und besann sich auf die Vorreiterrolle des Automobilrennsports, die ja ihre innovationsfördernde Funktion vielfach unter Beweis stellte. Mit dem Ford Cosworth 4 × 4 wird "High-Tech”, Komfort und Leistung in einem Fahrzeug der gründlich überarbeiteten Sierra-Reihe mit Stufenheck präsentiert. Die zur Homologation notwendige Produktionsstückzahl begrenzt dann auch den Umfang der Auflage. Mit insgesamt 800 Fahrzeugen in dieser sportlich-exklusiven Ausstattung wird die direkte Nachfolge vom standardangetriebenen Sierra Cosworth erfolgen. Ein Wettbewerbsmodell, dass sich in den vergangenen 3 Jahren bei sportlichen Veranstaltungen einen Namen machen konnte.
II.5. Audi
Für den Übergang zum direkteinspritzenden Dieselmotor gibt es mit Audi einen neuen prominenten Vertreter. Während Daimler-Benz auch mit den neuesten Entwicklungen nach wie vor beim Dieselmotor mit unterteiltem Brennraum bleibt, brachte Audi nun den 2 500 cm³-Fünfzylindermotor mit Direkteinspritzung zur Serienreife. Nach dem Fiat Croma Turbo Di.d ist der Audi 100 TDI der zweite PKW mit einem solchen Serienmotor, wobei das Ingolstädter Werk für sich in Anspruch nimmt, mit der "Direkteinspritzung der zweiten Generation” einen Weg gefunden zu haben, der den Einsatz dieser Motorenart ohne Komforteinbusse im PKW der gehobenen Mittelklasse erlaubt.
Um das etwas geringe Leistungsangebot des Direkteinspritzers zu eliminieren, arbeitet auch der Audi-Diesel mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung. Die gröβten Fortschritte wurden zweifellos beim Einspritzverfahren mit Voreinspritzung über Zweifeder-Düsenhalter und Fünfloch-Einspritzdüse erreicht, was eine relative weiche Verbrennung ergibt. Dennoch musste für die Geräuschdämmung durch Kapselung ein Masseaufwand von zusätzlich rd. 38 kg Dämm-Material getrieben werden.
In der Partikelemission unterschreitet der Audi-Direkteinspritzer den europäischen Grenzwert für 1992 von 0,8 g/Test, kommt dem US-Wert von 0,2 g/Meile aber noch nicht nahe.
Um die Sparsamkeit dieses neuen Motors im strömungsgünstigen Audi 100 zu unterstreichen, unternahmen Techniker des Werkes eine Spar-Rekord-Fahrt mit einem modifizierten Fahrzeug und kamen mit einer Tankfüllung 4 818,4 km weit. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60,2 km/h ergab das den spektakulären Verbrauch von nur 1,76 l/100 km!
In der Praxis sieht das nicht ganz so extreme aus, aber auch der Verbrauch von nur 5,7 l/100 km im ECE-Drittelmix ist für eine Limousine mit rd. 1,5 t ein hervorragendes Ergebnis. Der Fiat Croma Turbo Di.d. wird allerdings noch etwas geringer mit 5,1 l/100 km angegeben.
Quellennachweis
1. Die Zeitschrift "Kraftfahrzeugtechnik” – Verlag GmbH KG – 1999
2. Die Zeitschrift "Deutschland” – Bonn – 2005
3. Die Zeitschrift "JUMA” – Frankfurt – 2003 |